Klassenspiel 12. Klasse
Das 12. Klassespiel an der Freien Waldorfschule Bargteheide: Eine Erfahrung der Selbstfindung und Gemeinschaft
Das 12. Klassespiel an der Freien Waldorfschule Bargteheide ist ein besonderes und bedeutungsvolles Ereignis im Leben unserer Schülerinnen und Schüler. Es markiert den Höhepunkt ihrer Waldorf-Schullaufbahn und symbolisiert den Übergang vom Jugendlichen zum jungen Erwachsenen. Hier sind einige Aspekte, die ein 12. Klassespiel an unserer Schule ausmachen:
1. Selbstfindung und Selbsterkenntnis: Das 12. Klassespiel bietet unseren Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit zur Selbstreflexion und Selbstentdeckung. Sie tauchen in die Rollen von Figuren aus klassischen Dramen oder eigenen Geschichten ein und erleben so eine intensive Auseinandersetzung mit ihren eigenen Gefühlen, Träumen und Wünschen.
2. Kreativer Ausdruck: Das 12. Klassespiel ermutigt die Schülerinnen und Schüler, ihre kreativen Fähigkeiten zu entfalten. Sie gestalten nicht nur ihre Rollen, sondern auch Kostüme, Bühnenbilder und Musik. Diese kreativen Prozesse fördern die Entwicklung von Fantasie und Kunstfertigkeit.
3. Gemeinschaft und Zusammenarbeit: Die Vorbereitung und Aufführung eines Klassespiels erfordert ein hohes Maß an Zusammenarbeit und Teamarbeit. Unsere Schülerinnen und Schüler lernen, aufeinander zu hören, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam ein beeindruckendes Theaterstück zu schaffen.
4. Die Kunst des Theaters: Das Klassespiel ist eine Gelegenheit, die Welt des Theaters in ihrer ganzen Vielfalt zu erkunden. Von der Probenarbeit bis zur Premiere lernen die Schülerinnen und Schüler die Grundlagen des Schauspielens, der Regie und der Bühnentechnik kennen.
5. Ein Höhepunkt der Waldorf-Ausbildung: Das 12. Klassespiel ist ein Höhepunkt unserer Waldorf-Ausbildung. Es zeigt, wie unsere Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren gewachsen sind und sich zu individuellen, kreativen Denkern und Handelnden entwickelt haben.
Das 12. Klassespiel an der Freien Waldorfschule Bargteheide ist nicht nur eine Aufführung, sondern auch eine transformative Erfahrung. Es schafft Erinnerungen, stärkt die Gemeinschaft und bereitet unsere Absolventinnen und Absolventen auf die aufregenden Abenteuer vor, die vor ihnen liegen. Es ist ein Ereignis, das die Herzlichkeit und Tiefe unserer Waldorfpädagogik widerspiegelt.
12 Klasse interviewt den griechischen Autoren Petros Markaris
Tatort: Café Poems & Crimes, Athen. Tatzeit: 19 Uhr griechischer Zeit. Datum: 10. September 2019. Es ist der erste Abend unserer Kunstreise in Griechenland. Wir sind mit dem Autoren Petros Markaris in seinem Stammcafé, zugleich griechische Verlagsresidenz und Mordschauplatz in einem seiner Romane, in der Agias Irini-Straße im Viertel Monastiraki verabredet. Tagsüber hatten wir die Akropolis und das neue Akropolis-Museum besucht. Nun wollten wir mit dem in Deutschland vor allem für seine Athener Krimireihe um den Kommissar Charitos bekannten Schriftsteller über die deutsch-griechischen Beziehungen in Zeiten der anhaltenden griechisch-europäischen Finanzkrise sprechen. Dazu hatten wir uns im Vorfeld der Reise sehr intensiv mit seinen Artikeln befasst, die er für verschiedene Tageszeitungen auf Deutsch verfasst hatte. Das Gespräch wurde auch auf Deutsch geführt.
Herr Markaris empfing uns im lauschigen Hinterhof des Cafés, wo wir in ungezwungener Weise, und beflügelt durch sein freundlich direktes Wesen, in ein anregendes Gespräch kamen. Die Schüler*Innen hatten sich gezielte Fragen überlegt, um das weite Thema zu gliedern. Von beiden Seiten gab es keine Scheu und so saßen wir anderthalb Stunden lang bei kleinen authentisch griechischen Speisen und Getränken und erörterten die verschiedensten Aspekte. Wir kamen aber auch zu mehr persönlichen Fragen und Anliegen der Schüler, die gerne mehr von seiner Arbeit als Übersetzer deutschsprachiger Werke von Brecht, Heine, Nietsche und zuletzt von Goethes Faust I und II in kongenialer Weise in Neugriechische wissen wollten. So erfuhren wir auch von den Freuden und Leiden eines tief in der deutschen Sprache Verwurzelten, der in seiner eigenen Muttersprache nach qualitativ ebenbürtiger Ausdruckskraft und Präzision für das Fremde sucht. Berührende Aussagen und Geständnisse, die uns ob der Kenntnis und weit tieferen Erfahrung an der deutschen Sprache auch beschämten.
Auf interessante und amüsante Weise, nicht ohne makaber ironischen Unterton, fanden wir in diesem Gespräch heraus, dass unsere beiden Völker und Kulturen doch viel Gemeinsames haben, das wir wertschätzen dürfen und das uns vor allem kulturell-geistig stark verbindet, über alle Gräben des modernen, tagesaktuell-globalen Gesellschaftslebens hinaus. Bereichert und dankbar verabschiedeten wir uns voneinander.
Peer Friese, Fachlehrer Bildende Kunst