
Inspirierende Kunstreise nach Berlin
Kunstreise 12. Klasse nach Berlin
Architektur zu erfahren, zu begehen und mit Architektur-Schaffenden zu sprechen, war Ziel und Beweggrund für die zehn Tage in Berlin und Potsdam. Anhand ausgewählter Gebäude zwischen Friderizianischem Barock und Contemporary Architecture verfolgten wir eine Spur, die der Frage nachging, wie sich in der Architektur die Anliegen der verschiedenen Epochen bis in den Baustil hinein ausprägen. Form und Funktion waren dabei als Schlüsselbegriffe die Leitplanken unserer Stadtgänge und Besuche.
Berlins geheimer Name, Spree-Athen, wurde in den klassizistischen und historisierenden Gebäuden Unter den Linden und auf der Museumsinsel verständlich und erlebbar. Barockaler Pracht gingen wir in Potsdam nach. Organische Architektur der frühen Moderne studierten wir am Einsteinturm Erich Mendelsohns in Babelsberg. Eine Exkursion nach Luckenwalde, unter der fachkundigen Führung eines Mitarbeiters der dortigen Stadtplanung erschloss uns durch die Begehung der Hutfabrik von Erich Mendelsohn die Dimensionen der Expressionistischen Architektur.
Am Landwehrkanal in Kreuzberg empfing uns die renommierte Ingenieurin und Architektin Inken Baller, um uns ihre IBA-prämierte Brandwandbebauung in einem Hinterhof als innovative Architektur der 80er Jahre im Feld des Sozialen Wohnungsbaus zu zeigen und aufzuschlüsseln. Im Gespräch mit ihr erfuhren die Schüler*Innen aus erster Hand von den leitenden Gedanken und konkreten Lösungen einer planenden Architektin.
Ein Selbstversuch und körperlich-physisches Erlebnis waren die Besuche des Jüdischen Museums von Daniel Libeskind und der ehemaligen DZ-Bank von Frank O. Gehry in Kreuzberg und am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor. Eine reale Begegnung mit der Berliner Politszene in Person der Bundeskanzlerin hatten wir am Kanzleramt von Axel Schultes und Charlotte Frank. Ja, Frau Merkel winkte zurück, kurz bevor der österreichische Kanzler Kurz zu einem Kurzbesuch mit Autokolonne eintraf. Letztere Gebäude führten uns in die architektonische Spannweite zwischen Postmoderne und Dekonstruktivismus.
Intensives Zeichnen und Schülerreferate setzten Punkte des Innehaltens und der Vertiefung für die zuvor im Fach Kunstgeschichte erarbeiteten Stile und Epochen. Quartier hatten wir in der Jugendherberge Wannsee, von wo sich Potsdam, Babelsberg und Berliner City gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen ließen.
Peer Friese, Kunstlehrer